Einarbeitungstage in der Pusteblume
Da wir diesen Herbst mit sechs neuen Mitarbeiterinnen gestartet sind, haben wir für diese eine viertägige Einarbeitungswoche vorbereitet.
Vom 01. – 04.09.2020 fanden die Einarbeitungstage in der Frühförderstelle Pusteblume in Traunstein statt. Zum bisherigen Mitarbeiterteam (Psychologie, Sozialpädagogik, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Heilpädagogik) kamen drei Individualbegleiterinnen, zwei Kräfte für den Fachbereich Heilpädagogik und eine Mitarbeiterin für unser Büro dazu. Am Dienstag um 08:00 Uhr wurden wir von Jörg und Gesine Herzog, die die Leitung innehaben, begrüßt. Dabei ging es am ersten Tag hauptsächlich um das Pusteblume-Konzept und die -Organisation. Alle lauschten gespannt einem Vortrag von Gesine Herzog.
Zwei Einarbeitungstage in DIRFloortime® und die Organisation der Pusteblume
DIRFloortime®
Grundlage allen pädagogischen und therapeutischen Handelns in der Pusteblume ist der ressourcen- und beziehungsorientierte Entwicklungsansatz DIRFloortime®. Hier geht es darum, die emotionale Entwicklung des Kindes mithilfe neun verschiedener Entwicklungsebenen zu betrachten. Es geht hier nicht um das tatsächliche Alter des Kindes, sondern mehr darum, durch einen Kontakt- und Beziehungsaufbau dort anzusetzen, an welcher Stelle das Kind geradesteht. Die Heilpädagogin geht hier einfühlend auf das Kind ein. Sie schafft zunächst einmal einen gute Beziehungsbasis und beobachtet, auf welcher Entwicklungsebene das Kind sich gerade befindet. Der gesamte Prozess geschieht nach dem individuellen Bauplan sowie den Anzeichen des Kindes. Insbesondere wird dabei an den Stärken des Kindes angesetzt. Mit Freude am Tun und im Spiel lernt das Kind am leichtesten und am meisten. Anschließend bekamen wir von Gesine Herzog und drei Mitarbeiterinnen der Pusteblume Videos aus der Praxis gezeigt, um die Theorie zu verdeutlichen.
Organisation und Leistungen der Pusteblume
Danach wurden wir über die Angebote und Leistungen der Heilpädagogischen Praxis sowie der Interdisziplinären Frühförderstelle Pusteblume informiert. Außerdem wurden Materialien, mit denen zum Beispiel in der Spieltherapie gearbeitet wird, gezeigt. Besonders geeignet sind jene, die zu Kreativität und Eigenaktivität anregen, beispielsweise Knete, Sand, Bestimmtes aus der Natur (Kastanien, Steine), hauptsächlich Gegenstände, die zum Greifen und Erkunden einladen. Die Neugier des Kindes soll geweckt werden. Der Erste Tag war voller Eindrücke, die man erst reflektieren und verarbeiten musste.
Mit Vorfreude ging es nun in den Mittwoch hinein. Wir teilten uns ziemlich bald in Gruppen ein. Die Individualbegleiterinnen bildeten die eine Gruppe. Die anderen teilten sich in die Gruppen Heilpädagogik und Büro auf. Es gab jeweils eine Anleiterin, die uns genaueres zum Aufgabenbereich, der nun auf uns zukommen wird, erklärt hat. Zudem konnten wir alle Fragen stellen, die bisher aufgetaucht sind. Ich empfand dies als sehr hilfreich, von jemandem der schon länger in dem Bereich arbeitet, etwas über die Tätigkeit zu erfahren und auch zukünftig in jeglicher Thematik, oder bei aufkommenden Problemen eine Ansprechpartnerin zu haben.
Einarbeitung in die einrichtungsinterne Software BeWoPlaner, in Datenschutz & Co.
Am Donnerstag gab es zunächst von Jörg Herzog, dem Datenschutzbeauftragten der Pusteblume, eine Einführung in denDatenschutz. Wir erhielten alle Diensthandys, mit denen wir mit den Mitarbeiter*innen über Wire und mit Eltern über Signal datenschutzkonform kommunizieren können. Ferner bekamen wir einen verschlüsselten USB-Stick, außerdem die Zugangsdaten für die berufliche E-Mail-Adresse auf dem geschützten Server. In der DSGVO-konformen Software BeWoPlaner (Server-Standort Deutschland) können wir regelmäßig die Stunden erfassen, wie unsere Arbeitszeit am jeweiligen Tag ausgesehen hat. Auch in der elektronischen Akte können wir dokumentieren. Desweiteren gibt es einen Kalender zum Eintragen der Termine mit den Kindern. Der BeWo Planer ist ein äußerst ü
bersichtliches Programm, was die organisatorische Arbeit erleichtert und gewährleistet, dass keine wichtigen Dokumente, die man braucht, oder die Stundenerfassung verloren gehen. Er ist übersichtlich aufgebaut, sodass man schnell weiß, wohin man klicken muss und was man unter den Reitern findet.
Wir arbeiteten alle gleich mit unseren Laptops in der Software. So konnten wir schnell sehen, ob wir uns hier schon alleine zurechtfinden können, während Gesine Herzog es für alle gut sichtbar mit dem Beamer vorführte.
Danach teilten wir uns wieder in die Gruppen auf. Jetzt erfolgte die fachliche Übergabe des Kindes (der Kinder), die wir nun zukünftig ünterstützen. Ich bekam von der Ergotherapeutin, die für mein Individualkind im letzten Jahr in der Kindertageseinrichtung zuständig war, viele Informationen in Bezug auf das Kind. Sie berichtete, was sie mit ihm schon erarbeitet hatte und welches die Aufgaben einer Individualbegleitung sind. Wichtig ist, wenn alles gut funktioniert, möglichst darauf zu achten, dass das Kind gut in die Gruppe integriert ist und mit den anderen Kindern spielen kann. Dabei ist es nicht nötig, permanent das Kind zu beschatten, dafür aber genau zu beobachten und hinein zu spüren, wann das Kind wirklich Hilfe braucht.
Ziele in der Individualbegleitung
Wenn sich zum Beispiel ein Konflikt nicht allein lösen lässt, Gefühle das Kind überwältigen, hilft man durch eine liebevolle, einfühlende Begleitung auf Augenhöhe dem Kind, Lösungen zu finden. Damit unterstützt man das Kind, in Zukunft immer besser selbstständig Probleme lösen zu können. Auch gehört dazu, dass man zum Schutz des Kindes da ist. Das heißt, man sollte
achtsam agieren. Wenn einem etwas Besonders oder Neues am Verhalten des Kindes auffällt, sollte man dies dokumentieren. Wichtig ist auch eine wertschätzende Kommunikation mit den Erzieher*innen und Kinderpfleger*innen in der Gruppe, da diese das Kind schon länger kennen. Nach dieser Einführung freute ich mich unheimlich auf mein Individualkind.
Am Freitag arbeiteten wir bereits selbständig mit dem BeWo Planer. In einer Abschlussrunde konnte wir Kritik und Lob äußern über unsere Einarbeitungstage äußern. Im Anschluss nahmen wir an der wöchentlichen Teamsitzung des Pusteblume-Teams teil.
Fazit der Einarbeitungstage
Ich fühle mich gut vorbereitet auf das, was nun auf mich zukommt. Ich empfand die Begrüßung ins Team als herzlich. Das Gefühl von Akzeptanz, dass jeder mit seinen Stärken und aus welchem Bereich er auch kommt, aufgenommen wird, entstand schnell. Auch war es hilfreich, dass einige neue Mitarbeiterinnen dazu gekommen sind, sodass man nicht als einzige neue Mitarbeiterin dasteht. Der theoretische Vortrag am Dienstag/Mittwoch über die Arbeit an sich war mit Videos aus der Praxis von Fachkräften aufbereitet. Somit waren Inhalte aus der Theorie mit der Praxis sinnvoll verknüpft. Es war somit auch abwechslungsreicher zum Zuhören. Mir bleibt nur noch zu sagen, dass ich mich auf eine gute Zusammenarbeit im Team der Pusteblume freue.
Sophia Leberfing